Ipsos - Barometer 2014

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Lässt und die Arbeit nicht mehr los?

 

Das Edenred-Ipsos-Barometer 2014 liefert deutliche Ergebnisse: Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter in
Deutschland (51 Prozent) werden bisweilen auch außerhalb der Arbeitszeit von der Arbeit in Anspruch
genommen. Jeder fünfte Befragte (20 Prozent) gibt an, dass dies sogar häufig der Fall sei. Besonders auf
Management-Ebene scheint es mit einer Angabe von 88 Prozent schon fast normal zu sein, am Feierabend, an
Wochenenden oder im Urlaub zu arbeiten. Dieses Bild spiegelt sich europaweit wieder: Über alle befragten
Länder hinweg bestätigen 84 Prozent der Studienteilnehmer in Management-Position, sich in ihrer Freizeit mit
der Arbeit zu beschäftigen. Bezogen auf alle Positionen im Unternehmen, relativiert sich der Wert auf immer
noch beachtliche 67 Prozent. 

Immer auf Stand-by – ein neues Arbeitsethos?

Wenig verwunderlich ist daher, dass die mit Arbeit verbrachte Zeit neben dem Arbeitsplatzerhalt und der
Vergütung zu den größten beruflichen Sorgen zählt. Im Vergleich zu 2013 kann in Deutschland ein markanter
Anstieg von 12 Prozentpunkten auf 30 Prozent verzeichnet werden, der sich hauptsächlich aus der Sorge um
den Arbeitsplatzerhalt speist. Diese Verschiebung zeigt: Während in wirtschaftlich angeschlagenen Ländern wie
Spanien, Italien und Portugal der Erhalt des Arbeitsplatzes nach wie vor das wichtigste Thema ist, nimmt in
Ländern mit einer mittlerweile wieder recht stabilen Wirtschaftslage wie Deutschland, Großbritannien und
Schweden eher die Sorge um den Zeitumfang der Arbeit zu – in Schweden ist dies sogar die mit Abstand größte
berufliche Sorge (43 Prozent). In Frankreich, Deutschland und Großbritannien rangiert weiterhin das
Gehaltsniveau an erster Stelle. 

Weitaus überraschender ist in Anbetracht dieser Ergebnisse die Tatsache, dass dennoch die große Mehrheit der
Befragten bei ihrer Arbeit glücklich ist. Dies geben 91% der deutschen Mitarbeiter an. Im europäischen Vergleich
gehört Deutschland damit neben Belgien und Portugal zu den Spitzenreitern. Dies lässt die Schlussfolgerung zu,
dass die Arbeitnehmer mit ihrer beruflichen Tätigkeit so zufrieden sind, dass sie dafür das Verwischen der
Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben in Kauf nehmen. Es scheint sich ein neues Arbeitsethos zu
etablieren, in dem eine ständige Erreichbarkeit durch Smartphones, Tablets oder Laptops, Vertrauensarbeitszeit
und flexible Arbeitsmodelle wie etwa Home Office als selbstverständlich angesehen werden.
Um jedoch Risiken wie etwa Burn-Out vorzubeugen, haben einige Unternehmen bereits erste Maßnahmen
ergriffen, um die Beschäftigung mit der Arbeit in der Freizeit einzudämmen. So können etwa bei VW nach
Feierabend keine E-Mails mehr auf den Firmen-Blackberrys empfangen werden – dies gilt jedoch nur für
Angestellte mit Tarifbindung. Bei Daimler können Mitarbeiter mittlerweile das Löschen von E-Mails veranlassen,
die während ihres Urlaubs eintreffen. Die Absender werden durch eine Abwesenheitsnotiz auf den zuständigen
Vertreter hingewiesen.

Talentmanagement führt Wunschliste der Arbeitnehmer an

Dennoch sind die deutschen Arbeitnehmer nicht wunschlos glücklich. So hält etwa mehr als jeder dritte Befragte
(36 Prozent) die Maßnahmen zu Talentmanagement in seinem Unternehmen für nicht ausreichend. Ebenso
sollten Arbeitgeber nach Ansicht der befragten Mitarbeiter mehr in neue Methoden zur Arbeitsorganisation (31
Prozent) sowie in Maßnahmen zur Steigerung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz (30 Prozent) investieren.
Christian Aubry, Geschäftsführer von Edenred Deutschland, kommentiert dieses Ergebnis: „Unternehmen
stehen hier verschiedene Hebel zur Verfügung: Während regelmäßige Feedbackrunden und Jahresgespräche
mit den Mitarbeitern das Talentmanagement entscheidend voranbringen, tragen flexible Arbeitszeitmodelle zu
einer zeitgemäßen Arbeitsorganisation bei. Regelmäßige Anerkennung, ein kollegiales Team und eine
ausgewogene Work-Life-Balance schaffen ein positives Arbeitsklima. Wenn ein Unternehmen dann noch
Lohnnebenleistungen etwa in Form von Essensgutscheinen oder Gutscheinkarten anbietet, fühlen sich
Mitarbeiter in ihrer Leistung bestätigt und wertgeschätzt. So können Arbeitgeber sicherstellen, dass ihre
Mitarbeiter auch weiterhin mit großer Motivation ihrer Arbeit nachgehen.“ 

Broschüre zum Download

 

Kleine Geschenke sorgen für große Mitarbeiterzufriedenheit

 

Immer mehr Arbeitnehmer sind mit ihrem Festgehalt zufrieden: Während 2008 nur 40 Prozent der befragten
Mitarbeiter diese Aussage bejahten, waren es 2013 bereits 58 Prozent. In diesem Jahr äußerten sogar knapp
zwei Drittel (63 Prozent) der Studienteilnehmer ihre Zufriedenheit bezüglich des Gehalts. Trotzdem sollten sich
Unternehmen jetzt nicht einfach zurücklehnen. Denn das Edenred-Ipsos-Barometer 2014 zeigt auch: Gehalt
allein reicht nicht mehr aus, um Mitarbeiter im Unternehmen zu halten und zu motivieren. „Arbeitgeber müssen
neben dem Festgehalt auf zusätzliche Vergütungsleistungen setzen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand:
Demografischer Wandel, Fachkräftemangel und nicht zuletzt auch der starke Wettbewerb zwingen Unternehmen
dazu, weitere Anreize zu schaffen, um Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig zu binden“, erklärt Christian
Aubry, Geschäftsführer von Edenred Deutschland. Freiwillige soziale Leistungen können zudem ein
Entscheidungskriterium sein: Jeder zweite Befragte (50 Prozent) gab im Rahmen der Studie an, dass
Zusatzleistungen seine Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber durchaus beeinflussen würden.

Zusätzliche Vergütungsleistungen noch nicht sehr verbreitet

Obwohl sich ein leichter Trend abzeichnet, dass nach der Wirtschaftskrise 2008 wieder mehr Unternehmen auf
freiwillige soziale Leistungen setzen und die Mitarbeiter dementsprechend zufriedener sind, gibt es hier noch
Nachholbedarf. Denn aktuell kommt weniger als die Hälfte der Arbeitnehmer in den Genuss von zusätzlichen
Vergütungsleistungen. Bei deren Auswahl bleiben deutsche Unternehmen gerne beim Altbewährten: Am
häufigsten bieten sie eine Kantine sowie Angebote zur Altersvorsorge (jeweils 41 Prozent) an.
Geschenkgutscheine (12 Prozent), Tankkarten (11 Prozent) oder Restaurantgutscheine (10 Prozent) kommen
dagegen nur in jedem zehnten Unternehmen in Deutschland zum Einsatz. 

Das Edenred-Ipsos-Barometer zeigt jedoch: Die große Mehrheit der befragten Studienteilnehmer ist gerade mit
Restaurantgutscheinen (85 Prozent), Tankkarten (85 Prozent) und Geschenkgutscheinen (76 Prozent) überaus
zufrieden – während eine Kantine nur 65 Prozent der Befragten glücklich stimmt. Zudem äußern knapp zwei
Drittel (64 Prozent) der befragten Mitarbeiter, die noch nicht von freiwilligen sozialen Leistungen profitieren, den
Wunsch, Tankkarten zu erhalten. 57 Prozent würden gerne Geschenkgutscheine, weitere 46 Prozent
Restaurantgutscheine beziehen. Obwohl soziale Vergünstigungen in Form von Tankkarten, Geschenk- oder
Restaurantgutscheinen bei den Arbeitnehmern demnach sehr beliebt sind, erhalten aktuell kaum mehr als zehn
Prozent der befragten Mitarbeiter solche Leistungen von ihrem Arbeitgeber. 

Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?

„Unternehmen tun gut daran, freiwillige soziale Leistungen dieser Art in ihren Maßnahmenkatalog zur
Mitarbeitermotivation mitaufzunehmen. Schließlich zeigt die Studie, dass jeder zweite Arbeitnehmer sie als
Entscheidungskriterium für einen Arbeitgeber heranzieht“, kommentiert Christian Aubry die Ergebnisse und
ergänzt: „Die bisher am wenigsten verbreiteten Angebote sind am beliebtesten – und diese sind nicht einmal
besonders kostspielig oder aufwändig in der Handhabung. Unternehmen müssen hier umdenken. Manchmal
sind es eben schon die kleinen Dinge, die Mitarbeiter motivieren!“

Broschüre mit Grafiken

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