HR Trends
30.10.2023|4 Minuten Lesezeit

Lebensmittelverschwendung – Ein allgegenwärtiges Problem

Edenred E.Blog Team
Verfasst von: E.Blog Team
HR Trends
30.10.2023|4 Minuten Lesezeit

Lebensmittelverschwendung, auch als "Foodwaste" bekannt, ist ein Problem, das weitreichende Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und die Umwelt hat. Nicht nur, dass dabei wertvolle Ressourcen wie Wasser und Energie verschwendet werden, sondern auch die ökologischen Konsequenzen sind erheblich. Doch wie können wir dieses Problem effektiv angehen?

Der Tag der Lebensmittelverschwendung

Der "Tag der Lebensmittelverschwendung" ist eine Initiative, die das Bewusstsein für dieses Problem schärfen möchte. Er findet jedes Jahr statt und bietet eine großartige Gelegenheit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und Lösungen zu finden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) engagiert sich aktiv in der Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung und bietet auf seiner Website umfassende Informationen dazu.

Lebensmittelverschwendung im Handel

Bei der Bewältigung der Lebensmittelverschwendung stehen Einzelhändler vor verschiedenen Herausforderungen. Dazu gehört das präzise Bestandsmanagement, um Überbestände und abgelaufene Produkte zu vermeiden, der Verkauf von Lebensmitteln kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum, der Logistik und Transport, die Sensibilisierung von Mitarbeitern und Kunden sowie die Einrichtung von Kooperationen mit Wohltätigkeitsorganisationen zur Spende von überschüssigen Lebensmitteln.

Trotzdem ist es für den Handel aus mehreren Gründen wichtig, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Dazu gehören wirtschaftliche Aspekte, genau wie die Auswirkungen auf die Umwelt. Nicht zuletzt müssen Handelsunternehmen auch den Erwartungen der Kunden gerecht werden, da Verbraucher zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz legen. Einzelhändler, die aktiv gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen, können das Vertrauen der Kunden gewinnen und sich positiv von der Konkurrenz abheben.

In den letzten Jahren haben viele Supermärkte Initiativen gestartet, um dieses Problem anzugehen.

REWE Initiative "Zu gut für die Tonne":
REWE ist Teil dieser bundesweiten Initiative und engagiert sich aktiv, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Dies beinhaltet Schulungen für Mitarbeiter und Maßnahmen zur Sensibilisierung der Kunden.
Verkauf von "Überraschungstüten": In einigen Filialen bietet REWE "Überraschungstüten" an, in denen leicht angeschlagene oder nah am Mindesthaltbarkeitsdatum stehende Lebensmittel zu einem reduzierten Preis verkauft werden.

Aldi - Reduzierung von Verpackungsmaterial:
Aldi hat in vielen Ländern Initiativen zur Reduzierung von Verpackungsmaterial gestartet, um Lebensmittelabfälle zu minimieren. Dies ermöglicht eine längere Haltbarkeit und weniger Verschwendung.

Edeka "Wir retten Lebensmittel" Kampagne:
Edeka hat eine eigene Kampagne ins Leben gerufen, die sich auf die Rettung von Lebensmitteln konzentriert. Dabei werden Lebensmittel, die kurz vor dem Ablaufdatum stehen, zu reduzierten Preisen verkauft, und Edeka arbeitet mit sozialen Organisationen zusammen, um überschüssige Lebensmittel zu spenden.
Optimierte Logistik: Edeka hat in Logistik und Lagerhaltung investiert, um die Lebensmittelverteilung zu optimieren und Überbestände zu reduzieren.

All diese Maßnahmen zeigen, dass große Einzelhandelsketten sich der Problematik der Lebensmittelverschwendung bewusst sind und aktiv Maßnahmen ergreifen, um diese zu reduzieren.

Lebensmittelverschwendung in der Gastronomie

Auch in der Gastronomie spielt das Thema Lebensmittelverschwendung eine zentrale Rolle. Seit Jahren arbeitet die Gastronomiebranche aktiv an der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung. Hier ist eine kosten- und ressourceneffiziente Kalkulation von Grund auf notwendig. Doch wie kann dies erreicht werden, ohne die Qualität der Speisen zu beeinträchtigen?

Eine Möglichkeit besteht darin, kreative Rezepte zu entwickeln, die die Verwendung von Resten oder weniger gängigen Zutaten ermöglichen. Dies kann nicht nur die Verschwendung reduzieren, sondern auch neue Geschmackserlebnisse bieten. Beispielsweise haben viele Restaurants in den letzten Jahren spezielle "Reste-Gerichte" auf ihre Speisekarten gesetzt, die aus übrig gebliebenen Zutaten des Tages zubereitet werden, um sicherzustellen, dass nichts verschwendet wird. Einige Betriebe haben auch Partnerschaften mit Lebensmittelrettungsorganisationen geschlossen, um überschüssige Lebensmittel an Bedürftige zu spenden, anstatt sie wegzuwerfen.

Dies sind nur einige Beispiele für die Maßnahmen, die die Gastronomie ergriffen hat, um gegen die Verschwendung von Lebensmitteln vorzugehen.

Lebensmittelverschwendung im Privathaushalt

Aber nicht nur in der Gastronomie und im Handel, sondern auch im privaten Haushalt können wir einen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung leisten.

  1. Einkaufsmenge richtig kalkulieren: Bevor Sie einkaufen gehen, erstellen Sie eine Einkaufsliste und planen Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus. So vermeiden Sie impulsive Käufe und stellen sicher, dass Sie nur das kaufen, was Sie wirklich benötigen.

  2. Reste kreativ verwerten: Statt übrig gebliebene Lebensmittel wegzuwerfen, können Sie kreative Rezepte ausprobieren, die Reste verwerten. Beispielsweise können Gemüsereste zu einer leckeren Suppe verarbeitet werden.

  3. Das Mindesthaltbarkeitsdatum verstehen: Verwechseln Sie nicht das Mindesthaltbarkeitsdatum mit dem Verfallsdatum. Viele Lebensmittel sind auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch genießbar.

  4. Lebensmittel richtig lagern: Achten Sie darauf, Lebensmittel richtig zu lagern, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Zum Beispiel sollten Kartoffeln dunkel und kühl gelagert werden.

Lebensmittelverschwendung ist ein Problem, das wir alle angehen können und sollten. Es erfordert lediglich ein Bewusstsein für unsere Konsumgewohnheiten und die Bereitschaft, kleine Veränderungen vorzunehmen.

Ob in der Gastronomie, im Handel oder im privaten Haushalt – jeder kann dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, Kosten zu sparen und nachhaltiger zu wirtschaften.

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